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Im Zuge der geplanten Errichtung des Humboldt-Forums wurde einer der markantesten und symbolträchtigsten Orte der Berliner Stadtstruktur bis in den Sommer 2012 zum öffentlichen Freiraum. Mit dieser Übergangssituation setzte sich die landschaftsarchitektonische Gestaltung thematisch, formal und materiell auseinander.
Das Entwurfskonzept zielte auf die Schaffung eines offenen Systems, in das verschiedenste Zwischennutzungen sowie Bau- und Grabungstätigkeiten integriert werden konnten. Formal wurde dies durch hölzerne Stege umgesetzt, die als Teile eines Baugerüsts lesbar waren und funktionierten, da sie die Erschließung und den räumlichen Zusammenhalt der Gesamtfläche gewährleisteten.
Bezogen auf dieses hölzerne Gerüst thematisierte der Entwurf die Wahrnehmung des kontextuell Gegenwärtigen und Vergänglichen. Dabei erwies sich der von Skizzenhaftigkeit geprägte konzeptionelle Ansatz als flexibel und gestalterisch unempfindlich gegenüber verschiedensten Nutzungsanforderungen. Vermittelt wurde der Charakter eines Bauplatzes auch durch den Einsatz transitorischer Materialien. Dazu zählte neben dem Lärchenholz der 2,50 m breiten Stege, die extensiv gepflegte Schotterrasen-Fläche, die den westlichen Teil des Schlossareals einnahm.
In diesem Bereich, dessen Oberfläche gegenüber dem Niveau der umliegenden Gehwege um 30 cm abgesenkt wurde, waren zwischen den Holzstegen die archäologisch freigelegten Grundmauern des Stadtschlosses sichtbar. Sie zählen wie der Sockel des ehemaligen Kaiser-Wilhelm-Nationaldenkmals und die Begrenzungsmauern der "Palastwanne" zu den authentischen Relikten, die zur Historizität des Ortes vermittelten. Diese baulichen Dokumente wurden durch den Entwurf kenntlich gemacht und inszeniert. Im Fall des Nationaldenkmals geschah dies durch eine hölzerne Sitzstufenanlage, die als "zweite Haut" über die Bausubstanz gezogen wurde.
Innerhalb der "Palastwanne" wurde das Relief leicht in Richtung Spree geneigt und ein Spiel- und Sportrasen verlegt. Die Holzstege verdichteten sich hier zu großzügigen Sonnendecks und bildeten am Spreeufer eine hölzerne Promenade.
Durch die Übergangsnutzung des Schlossareals wurde einer der geschichtsträchtigsten Orte im Zentrum Berlins nutzbar und erlebbar. Besondere Qualität gewann die dortige Freiraumnutzung durch die Öffnung des Areals zur Spree. Der Verzicht auf in die Höhe ragende bauliche Gesten schuf auf dem Schlossareal eine Weite, die für das Stadtbild neuartige Blickbezüge ermöglichte und die umliegende Bebauung aus unterschiedlichsten Epochen zueinander in Beziehung setzte.
Vor diesem historisch und kulturell aufgeladenen Hintergrund zielte der Entwurf darauf, Verborgenes aus der Geschichte dieses Ortes sichtbar zu machen und damit die Entwicklung des Schlossareals zu inszenieren und zu kommunizieren.
Die über das Gelände geführten Stege wurden als eine Struktur des Entdeckens über einem von Veränderlichkeit geprägten Baugrund aufgefasst, auf dem während der Zwischennutzung der Abriss des Palasts der Republik, archäologische Grabungen, die Errichtung der Temporären Kunsthalle sowie der Humboldtbox, Baustelleneinrichtungen zum Bau des U-Bahnhofes, kulturelle Veranstaltungen und verschiedenste individuelle Interaktionen stattfanden.
© 2012 Alle Rechte vorbehalten. • Letzte Aktualisierung am 10.08.2012.
Schlossfreiheit
10178 Berlin (Mitte)
Auf Stadtplan zeigen
2012 erfolgt im Zuge der weiteren baulichen Entwicklung des Schlossareals der schrittweise Abbruch der temporären Freiraumgestaltung bzw. deren Überbauung.
Keine Informationen hinterlegt.
Größe 47.000 qm
Auftraggeber
DSK Deutsche Stadt- und Grundstücksentwicklungsgesellschaft mbH im Auftrag der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, gefördert mit Mitteln des Landes Berlin und der Bundesrepublik Deutschland
relais Landschaftsarchitekten
▼Weitere Planungsbeteiligte:
Leistungsphase 2-9
relais Landschaftsarchitekten
Gero Heck, Marianne Mommsen
Rosenheimer Straße 7
10781 Berlin
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